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Regenbogenhaus 4.12.20

Bald eröffnet das Community-Haus im Herzen von Zürich

Der Vorstand des Trägervereins für das Regenbogenhaus.
Der Vorstand des Trägervereins für das Regenbogenhaus.

Im Februar übernimmt das Regenbogenhaus seine Räumlichkeiten im Rohbau und beginnt mit dem Innenausbau. Dazu waren noch 100’000 Franken nötig, die mittels Crowdfunding in der Community gesammelt wurden.

30 LGBTIQ-Vereine und -Organisationen aus dem Raum Zürich träumen seit Jahren von einem gemeinsamen Haus. Weil der Kampf um Gleichstellung und die Arbeit für die Community auf Solidarität und Zusammenhalt basiert, wünscht sich die Trägerschaft einen Ort, der einfach erreichbar, zentral und offen für alle ist. Im Regenbogenhaus – einem der derzeit schweizweiten bedeutendsten LGBTI-Projekten – sollen einst Vereinsversammlungen oder Filmabende stattfinden, eine queere Bibliothek und nicht zuletzt auch die Büros von «HAZ queer Zürich» und die «Milchjugend» Platz finden. Dieser Ort ist schon bald Realität: Das Regenbogenhaus Zürich zieht 2021 ins Zollhaus – direkt beim Hauptbahnhof. Ab Februar können die 100 Quadratmeter, die fürs Regenbogenhaus vorgesehen sind, bezogen und den Bedürfnissen entsprechend ausgebaut werden.

Im Vereinsvorstand ist der Zürcher Networker Leonhard Meier für die Finanzen und das Fundraising zuständig. Er hatte unter anderem die Aufgabe, für den Innenausbau insgesamt 420’000 Franken aufzutreiben.

Leo, für einen Teils des Innenausbaus des Regenbogenhauses hast du auf Crowdfunding gesetzt. Warum auch Crowdfunding und nicht nur klassische Sponsorensuche?
Crowdfunding ist auch ein Marketinginstrument; ein finanzielles und ein ideelles. Weil wir im Vorfeld schon Spendenzusicherungen hatten, ist es uns gelungen, nach nur 24 Stunden die erste Erfolgsmeldung zu verkünden, denn bereits 40’000 Franken waren gesammelt worden. Diese Meldung wurde dann auch von den Medien aufgegriffen und sorgte für weitere Spenden von insgesamt über 600 Spender*innen. Selbstverständlich haben wir aber auch klassisches Fundraising betrieben. Doch wir wünschten uns auch einen Beitrag aus der Community selbst. Unser Plan ist aufgegangen: neben vereinzelten Spenden von mehreren tausend Franken, gab es auch ganz viele Kleinspenden über 10 oder 20 Franken.

«Hunderttausend für die Community» hiess die Sammelaktion, die am 8. November mit 106’662 gesammelten Franken zu Ende gegangen ist. Hättest du zu Beginn mit diesem Erfolg gerechnet?
Wir haben zuerst unsere eigenen Bekannten mobilisiert, diese wiederum mobilisierten ihren Bekanntenkreis und am Schluss war es dann eine richtige Crowd, die unser Projekt geliket und geteilt und somit unterstützt hat. Es ist krass, wie viel wir bewegen konnten. Aber ja; mit dem Erfolg haben wir gerechnet, weil wir einfach wussten, dass wir in der Community das Potenzial haben.

Was sind die Vor- und welche die Nachteile einer Crowdfunding-Aktion?
Nachteile sehe ich eigentlich keine. Man muss so eine Aktion allerdings bewältigen können. Die Gefahr ist, dass man den Aufwand unterschätzt und man nicht parat ist. Uns gingen zum Beispiel nach 24 Stunden einige Goodies aus und wir mussten kurzfristig Stoffmasken im Regenbogenlook nachproduzieren lassen.

Was passiert nun mit dem gesammelten Geld genau?
Wir übernehmen die Räumlichkeiten im Rohbau. Nun müssen wir Wände stellen, Wasseranschlüsse einbauen, Stromleitungen ziehen und für Licht sorgen. Ein grosser Posten ist auch das Mobiliar für die Bibliothek, da es sich um Massarbeit handelt.

Ist die Finanzierung des Gesamtprojektes nun unter Dach und Fach?
Noch sind einzelne Stiftungsgesuche über kleinere Beiträge pendent, unser Ziel noch nicht ganz erreicht. Doch wir sind zuversichtlich, dass wir es schaffen.

Text: Michel Bossart

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