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Gleichstellung 10.6.22

Die Stadt Bern sucht nach Verbesserungspotenzial

Der Berner Stadtpräsident Alec von Graffenried (Mitte) umgeben von Berner Networkern.
Der Berner Stadtpräsident Alec von Graffenried (Mitte) umgeben von Berner Networkern.

Vertreter:innen von LGBTI-Organisationen wurden von der Stadt Bern zur Mitwirkung an der Ausarbeitung eines neuen Aktionsplans eingeladen. Auch Network-Mitglieder waren vor Ort und trafen dabei den Berner Stapi Alec von Graffenried.

Die Stadt Bern beginnt mit der Ausarbeitung eines Aktionsplans zur Gleichstellung von Frauen und Männern und von LGBTI-Menschen für die Jahre 2023 bis 2026. Eine zentrale Rolle dabei spielt Marianne Kauer, Projektleiterin mit Schwerpunkt Gleichstellung von LGBTI-Menschen. Von ihr stammt auch die Einladung für den Anlass, der am 20. Mai im Erlacherhof stattgefunden hat. Er richtete sich an queere Berner:innen und Vertreter:innen zivilgesellschaftlicher LGBTI-Organisationen. Sie waren aufgefordert, Vorschläge zu äussern, wie das Leben in der Schweizer Hauptstadt noch LGBTI-freundlicher gestaltet werden könnte.

Bedürfnis nach Sicherheit
«Es freut mich, dass die Stadt Bern die Wichtigkeit von LGBTI-Themen erkennt», sagt Regionalleiter André Burri. Er und die weiteren drei Vertreter von Network (Nik Eugster, René Böhlen und Andreas Künzler) spürten ein aufrichtiges Interesse seitens der Stadt. Für eine vertiefende Auseinandersetzung mit den einzelnen Themen sei die Zeit natürlich etwas knapp gewesen. «Dennoch kamen einige wichtige Wünsche und Anregungen zur Sprache», so André.

Beispielsweise wurde ein Bedürfnis nach mehr persönlicher Sicherheit deutlich. Eine bessere Beleuchtung könnte bereits dafür sorgen, dass öffentliche Plätze und Gassen nachts kein mulmiges Gefühl mehr hervorrufen.

Ein anderer Punkt bezog sich auf den Auftritt und die Kommunikation der Stadt Bern: Die Teilnehmenden wünschten sich mehr Sichtbarkeit queerer Lebensformen in den städtischen Publikationen.

Echtes Anliegen
Nach dem zweieinhalbstündigen Workshop stand ein Apéro mit einer Ansprache des Berner Stadtpräsidenten Alec von Graffenried, der seit 2017 im Amt ist und für die Grüne Freie Liste politisiert, auf dem Programm. Gleich zwei Ereignisse mit Bezug zur Community würden ihm Anlass zu grosser Vorfreude geben, wie der Stapi verriet. Einerseits die EuroGames 2023 und andererseits die unmittelbar bevorstehende Verleihung des LGBTI-Labels an die Berner Stadtverwaltung.

Hat die Community mit Alec von Graffenried also einen Verbündeten im Amt des Stadtpräsidenten? «Definitiv», versichert André Burri. Es sei eine sehr gute Ansprache gewesen. Auch wenn er nicht denselben Enthusiasmus und dieselbe Emotionalität transportiere wie sein eher extrovertierter Vorgänger Alexander Tschäppät, merke man doch, dass LGBTI-Themen für ihn ein echtes Anliegen seien. «Man spürt, dass das nicht einfach nur politische Floskeln sind», sagt André.

Text: Silvan Hess

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