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Vorstandswahlen 6.3.22

Die Stimme der Romandie stärken

Den typischen Networker
Den typischen Networker

Der 59-jährige Waadtländer Bernard Monod kandidiert an der nächsten GV für einen Posten im Vorstand. Im Interview stellt er sich vor und erzählt über seine Beweggründe, sich national für Network stark machen zu wollen.

Bernard, du bist 2019 Network beigetreten. Wie hast du das Vereinsleben in der Corona-Zeit erlebt?
Die Kontakte zwischen den Netzwerkern wurden nicht unterbrochen, da regelmässig Zoom-Apéros veranstaltet wurden. Die Themen waren unterschiedlich: Ein Networker stellte seine Arbeit oder sein Hobby vor, und anschliessend stellten alle Teilnehmer ihre Fragen oder ergänzten die Diskussion mit ihren Kommentaren. Dies waren sehr starke und bereichernde Momente. Ich finde, diese Zoom-Apéros waren ein grosser Erfolg und haben unsere Beziehungen untereinander gestärkt. Und wir haben uns besser kennengelernt. Das ist vielleicht ein positiver Aspekt der Corona-Zeit.

Was waren deine Beweggründe, Network beizutreten?
Ich kenne Network seit 2013, als mein Partner Mitglied wurde. In der Tat habe ich bereits vor meinem Beitritt an vielen Veranstaltungen teilgenommen und die Mitglieder kennengelernt. Irgendwann war es einfach selbstverständlich, dass auch ich Vollmitglied werden wollte.

An der nächsten Generalversammlung kandidierst du für einen Sitz im Vorstand von Network Schweiz. Warum?
Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich bereits vor zwei Jahren in den Vorruhestand gehen konnte. Einen Teil meiner freien Zeit möchte ich für das Wohl unserer Community einsetzen.

Als ich dann hörte, dass im Vorstand Sitze zu besetzen sind, dachte ich, dass dies eine gute Gelegenheit sei, die Vertretung der Romandie innerhalb von Network zu stärken.

Unsere Region Lausanne ist sehr dynamisch und leistet vorbildliche Arbeit bei der Rekrutierung neuer Mitglieder. Es scheint mir notwendig, dass sich dies in einer verstärkten Präsenz im Schweizer Vorstand niederschlägt.

Bist du ein typischer Netzwerker? Bist du neben Network auch Mitglied in anderen Vereinen?
Den typischen Networker gibt es nicht! Bei uns gibt es so viele Männer in verschiedenen Altersgruppen mit unterschiedlichen Berufen, Leidenschaften, Interessen und Hintergründen: Jeder von uns ist einzigartig.

Nein, ich bin in keinem anderen Verein Mitglied. Früher war ich 14 Jahre lang Mitglied des Gemeinderats, in der Legislative und aktiv in der Finanzkommission. Dadurch habe ich viele Gemeindeeinwohner kennengelernt und konnte mich integrieren.

Politisch hat die schwule Community in der Schweiz schon viel erreicht. Wo siehst du persönlich die Schwerpunkte für Network in den kommenden Jahren?
Die Ehe für alle ist ein grosser Schritt für die Gleichstellung von Schwulen und Lesben in unserer Gesellschaft. Aber wie immer nützen Gesetze nichts, wenn sie nicht umgesetzt werden. Bestehende Gesetze wie das Verbot der Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung, das am 9. Februar 2020 vom Volk angenommen wurde, müssen umgesetzt werden und es ist unsere Pflicht, wachsam zu bleiben und zu handeln, damit unsere Rechte respektiert werden. Auch wenn das politische Engagement nach der Annahme der Ehe für alle weniger wichtig wird, muss das Engagement für einen Mentalitätswandel in unserer Gesellschaft fortgesetzt und intensiviert werden. Das Swiss LGBTI-Label ist dafür ein gutes Beispiel. Es ist eine ausserordentliche Arbeit, die von unseren Teams auf dieser Ebene geleistet wurde und wird. Dieser Weg muss fortgesetzt werden.

Noch ein paar kurze Fragen zu dir:

Ehe für alle – auch für dich?
Ja, natürlich! Mein Partner und ich sind seit fast 33 Jahren zusammen. Wir haben unsere Partnerschaft 2007 eintragen lassen und planen, diesen Sommer zu heiraten.

Du sprichst auch gut Deutsch. Warum?
Ich habe Deutsch in der Schule gelernt. Während meiner Swissair-Zeit habe ich auch mit vielen Deutschschweizern zusammengearbeitet, und bei Air France war ich Buchhalter in der Filiale in Wien.

Was tust du in deiner Freizeit am liebsten?
Ich gehe gerne spazieren, fahre Velo, bastele und koche sehr gerne.

Welches Buch liegt auf deinem Nachttisch?
«Hasenjagd» von Lars Kepler, ein schwedischer Kriminalroman. Ich mag Kriminalromane sehr. Wir haben das Glück, dass es in der Westschweiz mehrere Krimiautoren gibt. Allen, die ihn nicht kennen, empfehle ich die Romane von Marc Voltenauer, einem schwulen Schriftsteller und ein Freund von Network. Viele Handlungen seiner Bücher spielen in den Waadtländer Bergen.

Wo ist die Schweiz für dich am schönsten?
Auf einem Berg, irgendwo in der Schweiz! Ich liebe die Berge und wir haben das grosse Glück, dass wir hier überall wunderschöne Landschaften und die schönsten Bergen der Welt haben!
 

Interview: Michel Bossart

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