Aller au contenu principal

Ehe für alle 6.6.20

Frisch formiert und voller Tatendrang

Nach «Ja zum Schutz!» spannen die Schweizer LGBTI-Vereine erneut zusammen. Kommt es zu einer Abstimmung über «Ehe für alle» will man gewappnet sein. Network wird im Abstimmungsverein von Vorstandsmitglied Daniel Stolz vertreten.

«Wenn alles wie geplant läuft, stimmt der Nationalrat am 11. Juni über die parlamentarische Initiative von Kathrin Bertschy ab», sagt Vorstandsmitglied Daniel Stolz. Die Initiative dürfte im nunmehr deutlich links-liberaleren Nationalrat ein leichtes Spiel haben. Daniel warnt: «Damit ist aber noch nichts gewonnen. Unsere eigentliche Lobby-Arbeit beginnt danach, wenn das Anliegen in die Rechtskommission des Ständerates und dann in den Ständerat kommt.» Damit man diese Politiker*innen ebenfalls von der Sache überzeugen könne, müssen die Kräfte gebündelt werden.

Für die Abstimmung über die Erweiterung der Antirassismusstrafnorm auf die sexuelle Orientierung haben verschiedene LGBTI-Vereine einen Abstimmungsverein gegründet und die Abstimmung mit einer breiten «Ja zum Schutz»-Kampagne anfangs Februar gewonnen. «Ursprünglich war vorgesehen, dass sich der Verein nach der Abstimmung auflösen würde. Wir haben nun beschlossen, der Vereinszweck dahingehend anzupassen, dass er auch für die allfällige Abstimmung zur «Ehe für alle» noch weiterbestehen kann», erklärt Daniel. Je ein*e Vertreter*in von Network, Wybernet, Pink Cross, LOS, Regenbogenfamilien und der Fédération Romande des Associations LGBT formen den Vorstand.

Neu vertritt Daniel Network im Vereinsvorstand. Er sagt: «Nahezu alle Vereinigungen haben ihre Repräsentant*innen ausgetauscht.» Ein grosser Dank gebühre PoKo-Mitglied Jean-Michel With, der Network für die Kampagne «Ja zum Schutz!» vertreten habe, aber auch Hans-Peter Fricker und der PoKo und vielen anderen, wie zum Beispiel Christian Wyrsch, der  die Buchhaltung führte, meint er weiter.

Wegen der Corona-Pandemie konnte sich der neu formierte Vorstand bislang erst per Videocalls kennenlernen. «Wir sind eine gute Truppe und ich bin zuversichtlich, dass wir gut und erfolgreich zusammenarbeiten können», meint Daniel. Das ist auch gut so, denn bei «Ehe für alle» kann alles entweder ganz schnell oder dann zwei, drei Jahre gehen, schätzt Daniel die Lage ein. «Wir müssen mit allem rechnen. Aber wir sind dafür bereit!»

Text: Michel Bossart
Bild: iStockphoto

Newsletter-Anmeldung