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Politik 8.6.19

Gratistests für Zürcher

Die Gemeinderäte Marco Denoth (links) und Patrick Hadi Huber sind beide Networker.
Die Gemeinderäte Marco Denoth (links) und Patrick Hadi Huber sind beide Networker.

Die beiden Networker Marco Denoth und Patrick Hadi Huber haben im Gemeinderat ein Postulat durchgebracht: Der Stadtrat ist nun beauftragt, Gratistests für sexuell übertragbare Krankheiten für Stadtzürcher einzuführen.

Im April hat der Gemeinderat von Zürich ein Postulat der beiden Networker Marco Denoth und Patrick Hadi Huber (beide SP) mit 84 gegen 34 Stimmen dem Stadtrat überwiesen. Dieser ist nun beauftragt, zu prüfen, wie er Gratistests für sexuell übertragbare Krankheiten in der Stadt Zürich anbieten kann. Alle Parteien mit Ausnahme von GLP und FDP haben den Vorstoss unterstützt.

Marco und Patrick sagen: «In grossen deutschen Städten hat sich das Angebot von Gratistests bewährt und wesentlich zur Gesunderhaltung der Bevölkerung beigetragen.» Dies ziehe wiederum wesentliche wirtschaftliche Vorteile nach sich, da Infektionen den Staat und die Volkswirtschaft viel Geld kosten. In München beispielsweise gibt es für die Bevölkerung seit 1987 Gratistests, die vom Freistaat Bayern bezahlt werden.

«Statistiken zeigen, dass in München und anderen deutschen Städten nur etwa 20 Prozent der Besucher*innen der städtischen Beratungsstellen schwule Männer sind», präzisiert Marco. Selbst bei der Aidshilfe München seien es lediglich 30 Prozent schwule Männer. «Das zeigt doch, dass es ein Angebot für die gesamte Bevölkerung ist», zeigen sich die Initianten überzeugt.

Doch warum sollen diese Tests überhaupt gratis sein? Dazu Patrick:  «Gerade Menschen mit wenig Einkommen (zum Beispiel , darunter Studierende, Student*innen) und diejenigen mit hohen Franchisen, stellt sich die Frage, ob sie sich Tests überhaupt leisten möchten oder können. Dadurch riskieren sie, die Infektion in sich zu tragen und sogar zu übertragen.»
Eine Statistik der Aidshilfe Zürich zeigt, dass die Infektionen der anderen Krankheiten wie Syphilis, Chlamydien und Tripper wesentlich höher ist als bei HIV. «Gott sei Dank», sind sich Marco und Patrick einig. «Denn diese Krankheiten sind im Gegensatz zu HIV behandelbar, können jedoch auch einen volkswirtschaftlichen Schaden verursachen. Aus diesem Grund scheint es uns wichtig, dass auch diese Krankheiten mit dem Gratistest deutlich dezimiert werden können.»

Marcos und Patricks Postulat ist nun beim Zürcher Stadtrat hängig. Dieser hat bis spätestens am 3. April 2021 Zeit, darauf zu reagieren.

Text: Michel Bossart

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