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Im Fokus 4.8.20

Im «abgekürzten» Verfahren zur Mitgliedschaft

Der Basler Journalist Beat Stauffer ist während der Corona-Zeit Network beigetreten. Mit uns sprach er unter anderem über seine Beweggründe, dies erst jetzt zu tun und über den Maghreb – sein journalistisches Spezialgebiet.

Beat, seit April bist du Mitglied der Regionalgruppe Basel. Was hat dich dazu bewogen, Network beizutreten?
Ich habe mir schon seit Jahren überlegt, ob Network etwas für mich sein könnte. Entscheidend war aber letztlich, dass mich ein Freund aufgefordert hat, Network beizutreten und sich auch aktiv dafür engagiert hat.

Du bist bald 67 Jahre alt. Warum ein Beitritt jetzt und nicht schon vor 20 Jahren?
Ich habe mich in den Neunzigerjahren stark für das damalige Schwulen- und Lesbenzentrum SCHLEZ in Basel engagiert. Später war ich beruflich engagiert und zudem als Journalist häufig im Ausland. Ich hatte schlicht keine Zeit für ein derartiges Engagement.

Was versprichst du dir von deiner Network-Mitgliedschaft?
Ich erhoffe mir, bei Network spannende Menschen zu treffen und mit anderen Gays ab und zu etwas zu unternehmen.

Wie hast du den Interessentenprozess erlebt?
Aufgrund der Corona-Pandemie habe ich bloss ein «abgekürztes» Aufnahmeverfahren durchlaufen. Dieses habe ich aber als angenehm und wertschätzend erlebt.

In der Community hat Network manchmal auch ein etwas elitäres Image, weil halt nicht jeder mitmachen kann. Stört dich das?
Es stört mich nicht, dass sich bei Network vor allem gut ausgebildete Gays und solche, die beruflich in Führungspositionen tätig sind, organisieren. Entscheidend scheint mir, dass sich das nicht in einer arroganten Haltung äussert.

Du bist Journalist und Maghreb-Spezialist. Warum gerade der Maghreb? Wie kam es zu dieser Spezialisierung?
Das ist eine lange Geschichte, die ich in diesem Rahmen nicht ausbreiten kann. Der «Désir de l’Orient» spielte dabei sicher eine wichtige Rolle; die Faszination vor diesen Gesellschaften, die so anders ticken als der «Westen». Es hat sich dann so ergeben, dass der Maghreb für mich als Journalist und Autor zu einem wichtigen «Arbeitsfeld» wurde. Mein letztes Buch handelt etwa von der Migration aus den und via die Maghrebstaaten. Darüber habe ich kürzlich an einem Network-Meeting referiert.

Gerade die Maghreb-Staaten gelten als eher homophob. Ist dir das nie in die Quere gekommen?
Zumindest Marokko und Tunesien waren bis vor etwa 20 Jahren in Sachen Homosexualität erstaunlich tolerant – zwar nicht auf der Ebene der Gesetze, sicher aber im Alltag. Das hat sich seither leider verändert. In jüngster Zeit bin ich deswegen auch etwas vorsichtiger geworden. Wirkliche Probleme als schwuler Mann hatte ich aber nie.

Wohlwissend, dass das Leben viele Schattierungen hat, möchte ich dir zum Schluss doch ein paar Entweder-Oder-Fragen stellen, um dich etwas kennen zu lernen:

Stadt oder Land? Stadt
Klassik oder Pop? Klassik
Watson oder 20Minuten? Watson
Kugelschreiber oder Bleistift? Kugelschreiber
Notizen oder Aufnahmegerät? Beides!
Mac oder PC? Mac
Auto oder Zug? Zug

Interview: Michel Bossart

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