fbpx Aller au contenu principal

Queer im Alter 4.8.20

Im Espenhof wird’s kunterbunt

Der Verein queerAltern und die Stadt Zürich stellen das Projekt Espenhof vor.
Der Verein queerAltern und die Stadt Zürich stellen das Projekt Espenhof vor.

In fünf Jahren soll es soweit sein: Die ersten Alterswohnungen, die für die LGBTI-Community reserviert sind, können im «Espenhof»bezogen werden. Der Verein «queerAltern» arbeitet eng mit der Stadt Zürich zusammen.

Am 7. Juli wurde das Projekt «Espenhof: Wir leben Vielfalt!» der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Zürcher Stadtrat Andreas Hauri und andere Vertreter*innen des städtischen Gesundheits- und Umweltdepartements sowie des 2014 gegründeten Vereins «queerAltern» freuten sich, dass das Projekt nun endlich konkrete Formen annimmt. Auch Networker wie Vincenzo Paolino, Dieter Achtnich und Basil Spiess – Mitglieder von «queerAltern» haben massgeblich zu diesem Schritt beigetragen.

Basil erzählt: «Vor dem Espenhof-Projekt haben wir verschiedene andere Objekte, Ideen und die Zusammenarbeit mit privaten Trägerschaften geprüft. Letztendlich war aber die Kooperation mit der Stadt Zürich am erfolgversprechendsten für unsere Vision.»

In der Tat hat man mit der Stadt Zürich eine ideale Partnerin gefunden: So plant die Stiftung Alterswohnungen der Stadt Zürich nun gemeinsam mit dem Verein «queerAltern» und den Pflegezentren der Stadt Zürich Wohn- und Lebensraum für ältere Angehörige der LGBTI-Community. Dafür entsteht in der Siedlung «Espenhof» im Stadtteil Albisrieden ab 2025 ein einmaliges Pionierprojekt: Eines von drei Wohnhäusern ist für queere alte Menschen reserviert. Geplant ist ein ganzheitliches Angebot mit fliessendem Übergang von selbständigem Wohnen über Unterstützungsangebote nach Bedarf bis hin zur stationären Pflege.

Basil sagt: «Unser Vorhaben ist für Zürich, ja die ganze Schweiz, ganz neu. Aus Berlin und Wien wissen wir aber, dass solche Projekte auf reges Interesse stossen. Unser Verein hat inzwischen 350 Mitglieder.» Damit «queer altern» in Zürich als Gemeinschaftsort funktioniere, brauche es mindestens 20 Wohnungen, die mit zwei bis drei Pflegewohngruppen ergänzt werden, rechnet Basil vor. Seine Aufgabe als beratender Architekt war es denn auch, diverse Machbarkeitsstudien durchzuführen, um Standorte, Raumangebot, Mietpreisniveau und Realisierungschancen zu prüfen. Er und seine Mitstreiter*innen sind überzeugt, dass das Projekt im «Espenhof» funktionieren wird und schon bald die ersten Menschen aus der Community einziehen werden.

«Uns war immer wichtig», fügt Basil an, «dass wir uns nicht abschotten, sondern sichtbar sind und uns gegenseitig unterstützen können.» Im «Espenhof» werde viel Wert auf das Miteinander gelegt. «Regenbogenfarbige Lebensentwürfe werden selbstverständlich sein und das bisherige, queere und soziale Umfeld der Bewohnenden im Sinne einer Caring Community mit in den Alltag integriert. Menschen mit ähnlichem biografischen Hintergrund tragen sich gegenseitig.» Es soll ein Ort mit Ausstrahlung entstehen, wo queere Lebensfreude mit allen Menschen geteilt wird und so einen Beitrag zur Vielfalt im städtischen Umfeld leistet, wie zum Beispiel mit Anlässen im hausinternen Gartenzimmer oder im Gemeinschaftsraum der Siedlung.

Noch kann man sich nicht für einen Platz im «Espenhof» anmelden, da die ganze Anmeldeprozedur noch nicht definiert ist. Da es sich um ein städtisches Wohnprojekt handelt, müssen zukünftige Bewohner*innen mindestens zwei Jahre vor Anmeldung in der Stadt Zürich Wohnsitz genommen haben.

Text: Michel Bossart

Newsletter-Anmeldung