Vernissage Franz Brülhart 6.12.19
Künstler porträtiert Künstler

Franz Brülhart malt spezielle Porträts. Für seine neueste Reihe «from them being» sassen ihm fünf Künstler*innen Modell. Einer davon war Networker Adrian Reber. Network war an der Vernissage.
Der ehemalige «Bund»-Redaktor und Publizist Fred Zaugg schreibt über den 1960 geborenen Berner Maler Franz Brülhart: «Zwar hat (er) sich der Malerei und damit einer klassischen Technik verschrieben, aber er bleibt gleichzeitig offen für die Bildeffekte der neuen Medien, für Unschärfe, für Überblendungen und Doppelbelichtungen etwa, und damit für ein zeitgemässes Schauen.» Und genau für dieses «zeitgemässe Schauen» lud Adrian Reber von der Kulturkommission die Berner Networker am Freitag, 22. November, zur Vernissage von Brülharts neuster Ausstellung «from them being» ein.
Für diese Ausstellung hat Franz Brülhart fünf lokal und regional bekannte Künstler*innen porträtiert: Peter Aerschmann, Isabelle Krieg, Gerhard Johann Lischka, Raphael Urweider, Manon und Adrian Reber. Der Herrencouturier Adrian kennt Franz Brülhart schon länger und sagt: «Als Franz mich anfragte, ob er ein Porträt von mir malen dürfe, habe ich sofort zugesagt, denn ich schätze seine Arbeit sehr.» Das Porträt von Adrian ist denn auch in der Ausstellung zu sehen. Adrian trägt darauf eine von ihm entworfene Jacke und Hosen. Das Spezielle daran ist, dass er dafür Leinwände, die zuvor von Franz Brülhart bemalt worden waren, nutzte, um daraus die Kleider zu nähen. Sowohl Jacke wie Hose waren ebenfalls Teil der Ausstellung.
Das Persönliche in den Bildern ist Franz Brülhart sehr wichtig. Er erklärt, wie er beim Porträtieren vorgeht: «Als erstes treffe ich mein Modell, lerne es kennen. Dabei achte ich vor allem auf Ausstrahlung, Körpersprache und Energie, Haltung, Stimme und Lachen und die Persönlichkeit. Ich mache jede Menge Fotos. Schnappschüsse, in Bewegung, gewählten Posen, manchmal auch inszeniert.» Nach dieser Fotosession gilt es für den Künstler, die richtigen Bilder auszuwählen. Er sucht den typischen, individuellen Moment, den er dann auf die Leinwand bringt. Bei der aktuellen Künstlerporträt-Serie legte er besonders viel Wert darauf, den Künstler in seinem eigenen Element – zum Beispiel mit vom ihm oder ihr geschaffenenen Gegenständen – oder vor einem Hintergrund zu zeigen, der dem Künstler gerecht wird.
Das scheint er geschafft zu haben. Nicht nur den Networkern hat die Ausstellung gut gefallen, sondern auch den vielen anderen Anwesenden, die mit dem Künstler auf die gelungene Vernissage angestossen haben.
Die Ausstellung «from them being» von Franz Brülhart ist noch bis am 14. Dezember in der Galerie Beatrice Brunner an der Nydeggstalden 26 in Bern zu sehen (Donnerstag und Freitag von 14 bis 18 Uhr, Samstag von 12 bis 16 Uhr).
Text: Michel Bossart