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Wahlen 2019 1.10.19

Lisa Leisi auf einsamer Position

Lisa Leisi (EDU) hatte an der Podiumsdiskussion in Wil SG keinen leichten Stand: Die Gegnerin von LGBTIQ-Rechten hatte mit ihren Argumenten bei diesem Publikum keine Chancen.

Am Donnerstag, 19. September, fand im Vorfeld der Wahlen vom 20. Oktober in Wil SG ein öffentliches Podium statt. Thema war: «Gleichberechtigung von Lesben, Schwulen, Bi-, Trans- und Intersexuellen 50 Jahre nach Stonewall – wo stehen wir heute?».

Organisiert wurde die Podiumsdiskussion von der Regionalgruppe Ostschweiz/Fürstentum Liechtenstein. Regionalleiter Michael Lindenmann freut sich, dass alle Parteien – ausser die SVP – der Einladung Folge geleistet und eine*n Vertreter*in ans Podium geschickt haben. «Unsere einzige Bedingung war, dass es sich bei den Vertreter*innen nicht um Bisherige, sondern um Neukandidierende handeln sollte», erklärt Michael.

Die Moderation übernahm Stefan Millius, Chefredaktor der regionalen Onlinezeitung «Die Ostschweiz». Nach der herzlichen Begrüssung durch Wils Stadtpräsidentin Susanne Hartmann diskutierten Gallus Hufenus (SP), sein Partner Philipp Schönbächler (GLP), Monika Scherrer (CVP), Jigme Norbu Shitsetsang (FDP) und Lisa Leisi (EDU) über aktuelle Themen wie «Ehe für alle», die Ausweitung des Diskriminierungsschutzes für homosexuelle Menschen, Gleichberechtigung, Erbrecht und dergleichen.

Einzig Lisa Leisi vertrat mit einer gewissen Vehemenz Positionen, die sich gegen die Bestreben der LGBTIQ-Community richten: Die Institution Ehe ist ihr heilig und soll einzig Mann und Frau vorbehalten bleiben. Im Übrigen störte sie sich daran, dass heutzutage vermehrt gläubige Christen diskriminiert würden und daran, dass man überhaupt in Erwägung ziehe, die «Adoption» oder «künstliche Befruchtung» für gleichgeschlechtliche Paare zu öffnen. Mit diesen strikten Positionen stand sie alleine auf weiter Flur und so schien es auch für die Anwesenden in Ordnung zu sein, dass sie ihre Thesen mit etwas mehr Redezeit als die andern erklären konnte. Bei der einen oder anderen ihrer Äusserung ging allerdings schon ein erstauntes und leicht genervtes Raunen durch das bunte und gut durchmischte Publikum.

Die Stimmung blieb aber stets freundlich und Diskussionsleiter Millius war nach gut fünf Viertelstunden Diskussionszeit letztendlich froh, dass wenigstens jemand auf dem Podium eine Gegenposition vertreten hatte. Nach dem offiziellen Teil, sprich während des Apéros, stellten sich die Kandidaten im individuellen Rahmen den Fragen der Anwesenden.

Text: Michel Bossart

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