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Virtuelle Apéros 7.5.20

Mehrheitlich positive Erfahrungen

Fast alle Regionen haben ihre regulären Treffen in den virtuellen Raum verlagert. Besonders gelungen sind Apéros, die ein Schwerpunktthema und einen Referenten haben. Nach dessen Referat wird dann angeregt diskutiert. 

Auch im April dominierte der partielle Lockdown wegen des Coronavirus das Network-Vereinsleben. Einzelne Regionen ersetzten die regelmässigen Treffen kurzerhand mit virtuellen Apéros. Wir haben uns etwas umgehört und fassen zusammen:

In der Region Bern finden virtuelle Apéros wöchentlich statt. Jedes Treffen auf Zoom hat ein Schwerpunktthema mit einem Spezialisten. So sprach beispielsweise am 21. April Erwin Schmid über die besonderen Jobherausforderungen als Bundeshausredaktor von SRF, am 14. April war das Schwerpunktthema «Tourismus und Corona». Markus Dinhobl berichtet, dass sich jeweils ein Drittel aller Mitglieder, also um die 35 Personen, zuschalten und mitdiskutieren, und er freut sich auch, dass sich auch immer wieder Networker anderer Regionen einwählen und mitmachen.

Auch in Genf hat man positive Erfahrungen gesammelt, wie Jaime Coghi Arias berichtet. Er sei anfänglich skeptisch gewesen, weil doch der Arbeitsalltag vieler nun von Videokonferenzen bestimmt sei und dann keiner mehr Lust habe, am Abend auch noch auf Zoom aktiv zu sein. Im Nachhinein sagt er:  «Wir haben zwei Dinge festgestellt: Jeder Mensch erlebt die Isolation und Homeoffice anders. Selbst wenn wir tagsüber mehrere Treffen im virtuellen Raum haben, stiess die Idee, sich mit Freunden ebenfalls so zu treffen, trotzdem auf Begeisterung.»

In Zürich fanden bislang vier virtuelle Apéros mit durchschnittlich 25 Teilnehmern statt. Erik Schlumpf meint, dass das Format «Themenreferat» sehr gut funktioniere: «Jeweils von 18.30 bis 19 Uhr sprechen die referierenden Teilnehmer zu einem bestimmten Thema und sagen etwas über ihre Situation.» Folgende Themen wurden bereits diskutiert: «Corona – Sichtweise der Wissenschaft vs. Verschwörungstheorien», «Datenschutz und Computersicherheit» und «Regenbogenfamilien».

Die virtuellen Network-Apéros in Lausanne waren dem Magazin «360°» sogar eine Berichterstattung wert. Raphaël Hatem sagt, dass man nach einem ersten eher belanglosen Treffen dem Ganzen einen gewissen Rahmen geben musste. So war der folgende virtuelle Apéro, bei dem ein Anwalt über die Kurzarbeit referierte, in jeder Hinsicht ein voller Erfolg. Und ein Vorteil dieses Formats sei, fügt Raphaël augenzwinkernd hinzu, dass jeder gezwungen sei, dem anderen zuzuhören.

Keine virtuellen Treffen fanden bis anhin in der Ostschweiz und der Region Basel statt. Michael Lindenmann (Ostschweiz) hat nach einem Monat Militärdienst eine kleine Umfrage bei den Ostschweizer Mitgliedern durchgeführt. Er sagt: « Ein Teil ist interessiert und hat sich angemeldet, andere sind überhaupt nicht daran interessiert.» Michael plant nun, in der Ostschweiz virtuelle Apéros im Zweiwochenrhythmus durchzuführen. Michael Steuerwald aus Basel dahingegen sagt, dass man in der Regionalleitung lange und intensiv darüber diskutiert habe und sich letztendlich gegen die Durchführung von Apéros auf Zoom entschieden habe. Er meint dazu: «Wir finden, das Format ist für einen Apéro wenig geeignet. Zudem sind solche Videokonferenzen anstrengend und wir haben tagsüber schon genug davon.» Bislang habe sich niemand in der Regionalgruppe beschwert oder die Initiative ergriffen, solche Apéros einzuführen.

Das Fazit der Regionalleiter über virtuelle Apéros lautet überall in etwa gleich: Man ist froh, kann man den Kontakt ohne Gesundheitsrisiko pflegen, die Apéros sind zeitsparend und weniger aufwändig als reelle Treffen und man könne sich gut auf ein Thema konzentrieren. Bei den Nachteilen nennen alle das Fehlen des persönlichen Kontaktes, weil der zwangslose, persönliche Austausch «Auge in Auge», wie Markus Dinhobl das schön zusammenfasst, einfach besser funktionieren würde. 

Text: Michel Bossart

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