Solidaritätsfonds 5.8.16
Network unterstützt bolivianische LGBT-Jugend

Der Solidaritätsfonds von Network spendet zugunsten einer Schweizer NGO, die von HIV betroffenen LGBT-Jugendlichen in Bolivien hilft.
«Mit unserer Spende wollen wir einen Beitrag zur Chancengleichheit leisten», sagt Network-Vorstandsmitglied Alain Bühler. Mit drei weiteren Vereinsmitgliedern bildet er den Ausschuss des Network-Solidaritätsfonds, der 4’000 Franken an die Schweizer NGO «La Centrale Sanitaire Suisse Romande» (CSSR) ausrichtet. Diese setzt sich unter anderem für eine bessere medizinische Versorgung benachteiligter Menschen in südlichen Ländern ein.
Wirksam und wertvoll
Eines der laufenden Projekte der CSSR kommt jungen, HIV-betroffenen Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Trans* im bolivianischen Cochabamba zugute. Laut der Organisation sind im Andenstaat knapp 12 Prozent der LGBT-Bevölkerung HIV-positiv. Demgegenüber liegt die Infektionsrate in der restlichen Bevölkerung bei 0.26 Prozent. «Sowohl die Vorurteile gegenüber HIV-Positiven als auch die Homophobie in der Gesellschaft halten sich hartnäckig», schreibt die CSSR. Für infizierte LGBT-Menschen sei es deshalb umso schwieriger, eine adäquate medizinische Betreuung zu erhalten.
Diesen Missstand will die NGO beheben. «Zusammen mit unserer Partnerorganisation vor Ort konnten wir im letzten Jahr eine verbesserte Betreuung von rund 400 HIV-Betroffenen sowie deren Angehörigen gewährleisten», so die Centrale Sanitaire. Des Weiteren ist die Organisation in der Prävention tätig. Sie informiert die LGBT-Jugendlichen sowohl über ihre Rechte als auch über Themen wie Safer Sex, und führt Kurse für medizinisches Fachpersonal durch, um dieses für die Bedürfnisse der Betroffenen zu sensibilisieren.
Neuartige Hilfeleistung
Für den Ausschuss des Solidaritätsfonds war schnell klar, dass er das CSSR-Projekt unterstützen wollte. «Einerseits handelt es sich um eine etablierte, seriöse Organisation, die in Bolivien Doppeltdiskriminierten hilft – LGBT-Menschen, die HIV-positiv sind», so Alain. Andererseits war ein fundiertes Antragsdossier mit ausführlichen Informationen und einer detaillierten Budgetierung eingereicht worden. In der Folge stellte der Ausschuss eine entsprechende Genehmigungsempfehlung an den Vorstand, der das finanzielle Engagement billigte. Damit betrat Network Neuland: «Es ist das erste Mal», sagt Alain, «dass wir eine im Ausland tätige NGO unterstützen.»
Die CSSR zeigt sich sehr erfreut über die Finanzhilfe. «Diese sorgt für mehr Gerechtigkeit unter den Menschen», schreibt Generalsekretär Gaspard Nordmann in einem Dankesbrief. Network setze damit ein Zeichen der Solidarität der schweizerischen Community gegenüber der internationalen LGBT-Gemeinschaft.
Text: Markus Stehle