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Vier Networker stellen sich zur Wiederwahl 7.2.22

Queere Menschen in Stadt- und Gemeinderat

Quatre Networkers sont candidats à leur ré-élection à Zürich: Marco Denoth
Quatre Networkers sont candidats à leur ré-élection à Zürich: Marco Denoth

Queer-Zürich ist im Stadtrat und Parlament gut vertreten. Im Februar sind Wiederwahlen und SP-Gemeinderat Marco spricht über Lust und Frust in der Politik und was auf der Züricher queeren Politagenda steht.

«Ja, es ist immer noch wichtig, dass queere Menschen in politischen Gremien wie dem Zürcher Gemeinderat oder Stadtrat vertreten sind», sagt Marco Denoth, Networker und seit 10 Jahren SP-Gemeinderat in Zürich. «Es ist eine andere Lebenserfahrung, ein anderer Umgang mit Toleranz und Akzeptanz, den wir auf irgendeine andere Art und Weise bei uns selber erlebt haben», fügt er an.

Im Zürcher Wahlkampf stellen sich vier Networker zur Wiederwahl. André Odermatt (SP) als Stadtrat und Ivo Bieri (SP), Marco Denoth (SP) und Marcel Müller (FDP) als Gemeinderäte. Sie haben in ihrer Amtszeit einige queere Anliegen eingebracht und unterstützt.

Marco nennt zwei wichtige Vorstösse: Einerseits haben wir dem Verein queerAltern wesentlich vereinfacht, zu Wohnraum für queere Menschen zu kommen. Und ein anderer Vorstoss forderte Gratistest für STI-Infektionen. Beide Vorstösse wurden überparteilich dank unseren Netzwerken unterstützt und wurden – ebenfalls durch eine queere Unterstützung im Stadtrat – sehr rasch umgesetzt.

Weitere Erfolge sind die Regenbogenbeflaggung während der Pride-Week, die Stadtrat Odermatt auf den kleinen Dienstweg verfügt hat oder die Einrichtung gesonderter Unterkünfte für queere Geflüchtete. Und die Gewalt gegenüber queeren Menschen hat das Parlament ebenfalls beschäftigt.

Marco betont die Wichtigkeit queerer Vertreter in der Politik: «Dies ist ein Grund und Aufruf an die Stadtzürcher Networker, queere Kandidierende zweimal auf die Wahllisten zu setzen und im Falle der Regierung sicher auf die Liste zu schreiben.»

Vier Fragen an Marco:

Marco, die Mühlen der Politik mahlen manchmal langsam und allzu oft dauert es viel zu lange, bis wichtige Vorstösse umgesetzt werden. Ist das nicht frustrierend?
Wenn es so ist, ja. Aber bei den Gratistest für STI-Infektionen und den Alterswohnungen für queerAltern hat eben die queere Unterstützung im Stadtrat gezeigt, dass es auch zügig vorwärts gehen kann. Doch bei anderen Themen muss ich der Regierung zu oft in den Hintern treten. Das ist frustrierend für Gemeinderät*innen jeglicher Couleur.

Was war dein persönliches (queeres oder auch nicht) Highlight in der vergangenen Legislatur?
Ich muss nochmals die beiden oben genannten Vorstösse nennen, die ich selbst angestossen habe. Aber es war auch wunderbar, während der Prideweek durch die komplett regenbogenbeflaggte Stadt Zürich zu flanieren. Ein Projekt, das der Networker Andre Odermatt in seiner Funktion als Stadtrat einfach umsetzte.

Und was hat dich so richtig geärgert?
Als die FDP als einzige Fraktion den Vorstoss für Gratistests nicht unterstützt hat, habe ich mich schon sehr gewundert. Aber geärgert habe ich mich in meiner politischen Arbeit eher bei anderen Themen, die nicht vorwärts gehen. Zum Beispiel bei den Velos, wo im Stadtrat einfach der Mut fehlt.

Zürich hat in Sachen Queerness schon vieles erreicht. Was steht auf der queeren Agenda für nächste Wahlperiode?
Als Lesben und Schwule haben wir schon sehr vieles erreicht. Darum spreche ich in meinem Engagement nur noch von der queeren Communitiy. Hier gibt es noch sehr viel anzupacken, damit die Akzeptanz und Toleranz von allen queeren Menschen ein höheres Level erreicht – auch in der offenen Stadt Zürich.

 

Text: Michel Bossart

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