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Erweiterte Vorstandssitzung 10.8.19

Schwerpunkt «Schwule und Gesundheit»

Der erweiterte Vorstand traf sich am 20. Juli in Bern.
Der erweiterte Vorstand traf sich am 20. Juli in Bern.

An der EVS in Bern sprachen Vorstand, Regional- und Kommissionsleiter über aktuelle Themen, die Network beschäftigen. Im Doppelinterview nehmen Daniel Seiler und Yann Lavenu auch Stellung zu ihren angekündigten Rücktritten.

Am Samstag, 20. Juli, traf sich der erweiterte Vorstand – das heisst, neben den gewählten Vorstandsmitgliedern waren auch die Regional- und Kommissionsleiter eingeladen – in Bern. Jeder Leiter war aufgefordert, einen Über- und Ausblick über sein Zuständigkeitsgebiet abzugeben. Präsident, Daniel Seiler, und Vize-Präsident, Yann Lavenu, beantworten die wichtigsten Fragen.

Daniel und Yann, was gibt es aus den Regionen und Kommissionen zu berichten, das für die gesamte Schweiz von Bedeutung ist?
All unsere Regionen und Kommissionen leisten hervorragende Arbeit. Es würde uns schwerfallen, das eine oder andere herauszupicken. Wir bedanken uns bei allen Regionalleitung für die tollen Programme und bei den Kommissionen für die professionelle Arbeit.

Erwähnen möchten wir hier jedoch, dass wir Botschafter für unser Swiss LGBTI-Label suchen. Zwei Botschafter, nämlich Frank Preuss – für die Region Innerschweiz – und Raphaël Hatem –für die Region Lausanne – konnten wir schon gewinnen. Für die anderen Regionen sind wir derzeit noch auf der Suche. Als Botschafter nimmt man eine tragende Schlüsselfunktion ein und wirkt vor allem auch als Bindeglied. Jeder Botschafter überprüft in seiner Region Organisationen und Firmen, die für das Label geeignet sein könnten und führt die ersten Akquirierungsarbeiten bis zur Übergabe zu unserer Kontaktstelle durch. Interessierte melden sich bitte beim Sekretariat unter sekretariat@network.ch.

Der Vorstand hat beschlossen, das Thema «Gesundheit» vertieft in die Agenda von Network aufzunehmen. Was bedeutet das genau und konkret für die Regionen und Kommissionen?
An der EVS ging es in einem ersten Schritt um die Sensibilisierung zum Thema «Schwule und Gesundheit». Michael Steuerwald, Regionalleiter Basel, der sich als Arzt unter anderem sehr stark mit diesem Thema beschäftigt, gab der EVS einen guten Überblick über die Themenfelder. Nachdem der Vorstand und die EVS diesem Thema zugestimmt haben, werden wir bis zur nächsten EVS im November ein Konzept ausarbeiten, wie wir als Verein uns diesem wichtigen Thema annehmen.

Es wurde ein Antrag gestellt, das Tagespräsidium an den Generalversammlungen abzuschaffen. Wurde der Antrag angenommen?
Der Antrag der Region Bern stiess auf sehr viel Sympathie. Die EVS vertritt die Meinung, dass das Tagespräsidium nicht zwingend notwendig ist und unterstützte grundsätzlich den Antrag. Gleichzeitig ist man aber der Meinung, dass es im Ermessen des Vorstandes sei, zu entscheiden, ob ein Tagespräsident notwendig ist oder nicht. Deshalb wurde auf eine formelle Abstimmung verzichtet.

Yann, du hast angekündigt, dass du an der nächsten GV in Bad Ragaz aus dem Vorstand zurücktreten wirst. Wie lange bist du schon Network-Mitglied und seit wann im Vorstand tätig?
Seit 2012 bin ich in Basel Mitglied, obwohl ich Network bereits im Jahr 2009 Network kennen lernen durfte. Damals hatte ich in der Pharmaindustrie ein Praxissemester absolviert. Network und besonders unsere Basler Networker sind einer der Gründe, weshalb ich mich nach meinem Studium in Basel etabliert habe.

Warum ein Rücktritt im Jahr 2020?
Seit der GV 2015 in Luzern bin ich Vorstandsmitglied und gleichzeitig der Leiter für die Kommission Arbeitswelt. Wenn die GV 2020 in Bad Ragaz stattfindet, werde ich bereits fünf Jahre Vorstandsmitglied von Network gewesen sein. Es waren fünf sehr intensive und vor allem bereichernde Jahre! Nun ist es allerdings an der Zeit, dass ich meinem Job mehr Zeit widmen möchte.

Rückblickend: Was oder welches Thema prägte deine Amtszeit besonders?
Es ist kein Thema das mich prägt. Es sind die Zusammenarbeit, der Initiativgeist und der immense Aufwand der täglich von unseren berufstätigen Mitgliedern geleistet wird. Das prägt mich und ist mir wirklich erst bewusstgeworden, als ich in den Vorstand gewählt wurde und in die Kommission gekommen bin.

Du giltst im Vorstand als «Mister Label». Wirst du bei der Weiterentwicklung des Swiss LGBTI-Labes weiterhin mitarbeiten oder ziehst du dich ganz zurück?
Ich bin sehr neugierig wie sich das Label weiterentwickeln wird. Es ist aber allmählich an der Zeit, das Baby weiterzugeben.

Warum braucht es deiner Meinung nach ein Netzwerk wie Network?
Network hat sehr engagierte Mitglieder die geschäftlich wie auch gesellschaftlich sehr engagiert sind. Zudem zahlen wir einen Mitgliederbeitrag, der es uns ermöglicht, tatsächlich signifikante und langfristige Projekte durchzuführen. Das macht uns zum perfekten Bindeglied zwischen Dachverbände und Wirtschaft. Diese Rolle nehmen wir auch wahr und sind effektiv «Männer, die bewegen», wie es einmal geheissen hat.

Daniel, auch du hast an der letzten GV in Interlaken angekündigt, dass du im Jahr 2021 zurücktreten wirst. Ist es sinnvoll, einen Rücktritt mit zwei Jahren Vorlaufzeit zu planen?
Ob es sinnvoll ist oder nicht, seinen Rücktritt zwei Jahre im Voraus anzukündigen, da scheiden sich die Geister. Vorab: Den Entscheid, 2021 zurückzutreten, habe ich schon länger gefällt. Er hat in keiner Weise etwas mit meiner Krankheitsgeschichte zu tun. Der Gründe wieso ich meinen Rücktritt schon jetzt angekündigt habe sind:

  • Transparente Kommunikation
  • Aus Erfahrung ist es eine Herausforderung, Mitglieder für ein Funktionärsamt zu begeistern, umso herausfordernder wird die Nachfolgeregelung des Präsidenten sein.
  • Eine möglichst umfassende und gute Einarbeitung zu gewährleisten und nicht unter Zeitdruck zu geraten.

Hat sich der Vorstand bereits auf die Suche nach einem Nachfolger gemacht? Oder wie wird dieser Prozess genau ablaufen?
An der letzten Vorstandssitzung haben wir über die Aktivitäten in dieser Sache gesprochen. Ich schlug dem Vorstand vor, dass wir meine beiden Vorgänger, Oliver Fritz und Luzius Sprüngli um Unterstützung anfragen. Wer kennt das Amt des Präsidenten besser, als jemand, der das Amt bereits innehatte? Beide sind im Verein bestens verankert. Das sind beste Voraussetzungen, den Vorstand in dieser Suche zu unterstützen. Oliver wie Luzi haben zugesagt, worüber ich mich persönlich sehr gefreut habe. Das Vorgehen wurde ebenfalls der EVS vorgestellt und von dieser als gut befunden und einstimmig unterstützt.

Was sind die besonderen Herausforderungen, die auf Network und seine Mitglieder zukommen werden?
Das Engagement der Networker insbesondere der Mitglieder des Vorstandes, der Kommissionen und der Regionalleitungen ist enorm und bei weitem nicht selbstverständlich. Das ist aus unserer Sicht das Fundament auf dem Network über all die Jahre erfolgreich bauen konnte. Dies gilt es zu pflegen und das ist eine Herausforderung in sich. Pflegen soll bitte nicht mit verwalten gleichgesetzt werden. Network schafft es immer wieder erfolgreich, neue Themenfelder zu besetzen und zu bearbeiten. Zusammen mit der EVS setzt sich insbesondere der Vorstand sehr stark mit unterschiedlichsten Herausforderungen, die an den Verein gestellt werden, auseinander. Aber wie ich an der GV in Interlaken informiert habe, gilt der Fokus und der entsprechende Einsatz der vorhandenen Ressourcen nebst der Arbeit in den Regionen momentan den politischen Themen und der nachhaltigen Lancierung des LGBTI-Label.

Text: Michel Bossart

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