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Ehe für alle 5.3.20

Temperamentvoller Austausch für die Ehe für alle

Von links: Hans-Peter Fricker (Präsident PoKo)
Von links: Hans-Peter Fricker (Präsident PoKo)

Von den Spanier*innen lernen: Seit 15 Jahren dürfen in Spanien Männer Männer und Frauen Frauen heiraten. Networker und Parlamentarier*innen war im Februar eingeladen, sich in der spanischen Botschaft in Bern aus erster Hand zu informieren.

Ausgerechnet das katholisch geprägte Spanien war das dritte Land der Welt, das die «Ehe für alle» einführte. Warum dies bereits 2005 gelang, konnten die Mitglieder der politischen Kommission von Network (PoKo), eine Auswahl Bundesparlamentarier*innen und weitere Gäste an einem ausserordentlich interessanten Abend in der spanischen Botschaft in Bern erfahren.

Gemeinsam mit der aktuellen Botschafterin Aurora Díaz-Rato lud die PoKo zu einem Austausch mit dem Architekten der «Ehe für alle» in Spanien: Europaparlamentarier und Vorsitzender des Ausschusses für Bürgerliche Freiheit, Justiz und Inneres des Europäischen Parlaments, Juan Fernando López Aguilar, war von 2004 bis 2007 Justizminister Spaniens. Am Network-Austausch in der Botschaft, geleitet von PoKo-Präsident Hans-Peter Fricker, redete sich López Aguilar geradezu in Rage. Nicht nur das spanische Temperament, sondern sein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn und seine tiefe Überzeugung, dass es schlichtweg keine Argumente gegen eine vollständige Gelichstellung in Bezug auf die «Ehe für alle» gäbe, rissen das Publikum in den Bann und motivierten die anwesenden Parlamentarier*innen, sich in ihrer Arbeit im Bundesparlament für eine «Ehe für alle» ohne Kompromisse einzusetzen.

Auch die Network-Mitglieder ermutigte er, den politischen Weg konsequent weiter zu gehen. Seine Regierung war zweifellos Vorkämpferin in Spanien. Aber dieser Mut machte sich bezahlt, und man merkte rasch, dass die Gesellschaft weiter ist, als man ihr zutraute. Gerade in der Diskussion um den Zugang zur Fortpflanzungsmedizin für lesbische Paare hier in der Schweiz war dies ein wertvoller Weckruf und ermutigendes Statement. Entsprechend lebhaft war auch der persönliche Austausch zwischen den anwesenden Gästen im zweiten Teil des Abends. Zu kulinarischen Spezialitäten Spaniens mischten sich Networker und Parlamentarier*innen in lebhaften Diskussionsgruppen. Aufgrund der vielen Parallelen zwischen den Erfahrungen von Juan Fernando López Aguilar und der momentanen politischen Situation hier in der Schweiz war dieser von der PoKo mitinitiierte Austausch in der spanischen Botschaft für alle beteiligten eine grosse Bereicherung und ein spannender und motivierender Blick über den Tellerrand, respektive über unsere Grenzen hinaus.

Text: Nik Eugster

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