Im Fokus 6.3.25
Von Lamas, Lasern und Lebenslust

Bergbauer, Rezeptionist, und Verkaufsingenieur: Alexander Werlen vereint Gegensätzliches ganz selbstverständlich. Seit April 2024 ist er Berner Networker, seit Januar 2025 Eventverantwortlicher.
Alex, du bist in gleich zwei Regionalgruppen ein oft und gern gesehener Gast.
Tatsächlich ist mein Wochenprogramm zufälligerweise perfekt auf die network-Apéros abgestimmt: Am Dienstag bin ich jeweils bei den Bernern, am Mittwoch bei den Zürchern. Offiziell bin ich aber Mitglied bei network Bern, wo ich Anfang Jahr die Nachfolge von Markus Dinhobl als einer von zwei Eventverantwortlichen übernehmen durfte.
Nun musst du uns natürlich sagen, wie sich die beiden Gruppen unterscheiden. Ich führe dich auf ganz dünnes Eis, mein Lieber…
(lacht) Jetzt muss ich aufpassen. Die Zürcher sind vielleicht etwas… «strikter»? Mir gefällt es in beiden Gruppen sehr und ich konnte in beiden schon Freundschaften schliessen. Mein Zuhause ist aber in Bern.
Das hört man ja auch am Dialekt.
(wechselt ins Walliserdeutsch) Ursprünglich bin ich aus dem Wallis! Wenn ich durch den Lötschberg in den Süden fahre, setze ich die Sonnenbrille auf und switche auf Walliserdeutsch.
Verändert sich dann auch die Persönlichkeit? Bist du dann der coole Walliser-Alex mit Sonnenbrille?
So extrem vielleicht nicht! Aber die Sprache beeinflusst schon das Wesen. Wenn ich beispielsweise beruflich im Tessin bin und Italienisch spreche, schwingt irgendwie eine Extraportion Lebenslust mit.
Du bist Vertriebsingenieur und leistest technischen Support beim Unternehmen Keyence. Deine Arbeit hat mit Lasern zu tun, das klingt schon mal aufregend.
Es geht um Laserbeschriftungen in der produzierenden Industrie. Das ist ein aktuelles Thema, denn die damit verbundene Rückverfolgbarkeit liegt gerade voll im Trend.
Weshalb?
Einerseits wegen zunehmend strengeren Regulierungen in gewissen Branchen. Andererseits kann eine Firma viel Geld sparen, wenn sie bei einer Störung schnell weiss, welche Teile betroffen sind.
Arbeitet ihr mit QR-Codes?
Mehr mit dem «kleinen Bruder» des QR-Codes, dem Data-Matrix-Code. Dieser ist in der Produktion und Logistik verbreiteter, weil er über eine höhere Datendichte verfügt und somit kleiner oder besser lesbar sein kann. Aber wir arbeiten auch mit Seriennummern und QR-Codes.
Ich habe recherchiert und herausgefunden, dass du in den Jahren 2017 und 2018 in ganz anderen Branchen tätig warst: Du warst Rayonleiter beim Coop und Rezeptionist im Hotel Regina in Mürren.
Stimmt! Was du aber offenbar nicht herausgefunden hast: Ich war damals Bergbauer im Lauterbrunnental und hatte diese Jobs, um zusätzliches Einkommen zu generieren. Ich züchtete Kürbisse, Alpakas und Lamas. Zu dieser Zeit hatte ich auch mein Fernstudium begonnen.
Das ist wirklich ein bunter Strauss an Erfahrungen! Sind deine Hobbys auch so abwechslungsreich?
Ich surfe gerne,mache Cross Fit und Krav Maga.
Maga? Das hat aber nichts mit «Make America Great Again» zu tun, oder?
Nein, Krav Maga bedeutet auf Hebräisch «Kontaktkampf». Es ist ein modernes israelisches Selbstverteidigungssystem, das Techniken aus verschiedenen Kampfsportarten kombiniert, um effektiv und praxisnah zu sein.
Und der Bergbauer in dir ist im Ruhestand?
Ich betreibe noch im ganz kleinen Stil etwas «Urban Gardening» mit Töpfen. Das ist in meiner aktuellen Wohnung in Bern nicht so einfach. Ich finde das Gärtnern aber weiterhin sehr schön, fast schon meditativ. Das Arbeiten mit Erde erdet.