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Erweiterte Vorstandssitzung 2.12.16

Wichtige Fortschritte, neue Herausforderungen

Im November fand in Lugano die erweiterte Vorstandssitzung von Network statt. Diskutiert wurde unter anderem, wie der Verein auch in Zukunft seine Ziele effizient erreichen kann.

Vom 19. bis 20. November trafen sich die Vorstandsmitglieder sowie die Regionalgruppen- und Kommissionsleiter von Network zur erweiterten Vorstandssitzung (EVS) im Hotel Lido Seegarten in Lugano. Zu Beginn der Sitzung kündigte Vereinspräsident Luzius Sprüngli an, dass er sich an der nächsten Generalversammlung im Frühjahr nicht mehr zur Wiederwahl stellen werde. «Es war eine Ehre und Freude, Network vorzustehen», sagte Luzius, künftig wolle er sich aber vermehrt noch auf andere Dinge konzentrieren. An der GV 2017 wird der Vorstand Daniel Seiler als Nachfolger vorschlagen. Darüber hinaus stehen zwei weitere personelle Neuerungen an: Nach langjähriger Tätigkeit im Vorstand geben auch Alain Bühler und Frank Preuss ihr Amt ab.

Politische Schritte
Im Anschluss liess Luzius das auslaufende Jahr Revue passieren. «Wir konnten schöne politische Fortschritte erzielen», so der Präsident. Dabei hob er vor allem die Ablehnung der CVP-Initiative sowie die Öffnung der Stiefkindadoption für gleichgeschlechtliche Paare hervor. Danach wurden als Themenschwerpunkte für das kommende Jahr die Bereiche Politik, Arbeitswelt und Kultur gesetzt.

Mitwirkung erhöhen
Für die Politische Kommission (PoKo) ging Stefan Grieder unter anderem auf die Beteiligung der Networker im Abstimmungskampf zur CVP-Initiative ein. «Rund 20 Prozent der Mitglieder wurden aktiv», berichtete Stefan – die einen hätten gespendet, die anderen Flyer verteilt, Leserbriefe geschrieben oder bei Standaktionen mitgeholfen. Im Vergleich zu anderen Organisationen sei dieser Prozentsatz zwar hoch. «Trotzdem müssen wir unser Mitgliederengagement im Hinblick auf künftige Kampagnen noch steigern», sagte Stefan. Zentral sei deshalb, dass die Mitglieder niederschwellig informiert und motiviert würden – entweder im direkten Gespräch mit PoKo-Vertretern oder durch die Regionalgruppenleiter. Auch auf die Selbstbestimmungsinitiative der SVP kam Stefan zu sprechen. «Deren Annahme würde darauf hinauslaufen, dass die Schweiz die Europäische Menschenrechtskonvention früher oder später kündigen muss, da sind sich die Rechtsexperten einig.» Im kommenden Jahr wird die PoKo den Networkern die Gefährlichkeit dieser Initiative immer wieder ins Bewusstsein rufen und über die Vorlage informieren. So ist zum Beispiel vom 13. bis 15. Oktober eine Reise nach Strasbourg geplant. Die französische Stadt ist unter anderem Sitz des Europarats und des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte. Ein weiteres Geschäft, das Network beschäftigen wird, ist die «Ehe für alle». Diesbezüglich wird erwartet, dass die Rechtskommission des Nationalrates ihre Beratungen zu einem konkreten Gesetzesentwurf im nächsten Januar beginnt. «Wann dann die beiden Ratsplenen die Vorlage besprechen, wissen wir nicht», so Stefan.

Projekt fortführen
Nachfolgend informierte Yann Lavenu über die Pläne der Kommission Arbeitswelt. «2017 legen wir den Fokus ganz und gar darauf, die Schaffung des Swiss LGBTI-Labels voranzutreiben», erklärte er. Dieses will Unternehmen dabei unterstützen, die Sichtbarkeit und Akzeptanz ihrer LGBTI-Mitarbeitenden zu steigern. «Im vergangenen Jahr hat das Projektteam viel geleistet», so Yann. «Wir wollten die Möglichkeit wahrnehmen, von der Stiftung BREF eine erhebliche finanzielle und menschliche Unterstützung zu erhalten. Leider wurde unser Projekt aber nicht auserwählt.» Nun wird auf der Grundlage der geleisteten Arbeit ein neues Gerüst geschaffen, damit das Label im kommenden Jahr auf den Markt gebracht werden kann. Unter anderem sollen in einem weiteren Schritt Workshops mit den Partner-Firmen organisiert werden, um mit ihnen das Konzept zu untersuchen und in die nächste Phase des Projektes zu gehen. Die Umsetzung des Labels wird den Networkern über die Kommission Arbeitswelt hinaus die Gelegenheit bieten, sich zu engagieren.

Kulturpreis und Club Dinners
Daraufhin gab Adrian Reber, der neu die Leitung der Kulturkommission von Dominik Bachmann übernommen hat, einen Überblick zu den kulturellen Aktivitäten des Vereins. Im Januar steht die Verleihung des Kulturpreises 2016 an. Dieser wurde in der Sparte Fotografie vergeben und ging an den Zürcher Raphael Hadad. «Die Übergabe findet am Samstag, 21. Januar, in der Galerie Barr&Ochsner in Zürich statt», so Adrian, «wobei der Anlass mit einer Fotoausstellung des Gewinners verbunden wird.» Zudem informierte Adrian dahingehend, dass im 2017 die «Club Dinners» wiederbelebt werden sollen. «Die Organisation übernimmt Francesco Walter, geplant sind zwei Dinners.»

Der Verein wächst
Ein weiteres Thema, das besprochen wurde: das Image von Network. Aus den Diskussionen ergab sich, dass der Verein auf der einen Seite bisweilen als «elitär und abgehoben» angesehen wird, als eine Art «schwuler Rotary». Auf der anderen Seite zeigen die Rückmeldungen, welche die Vorstandsmitglieder oder Kommissions- und Regionalgruppenleiter jeweils erhalten, dass Network gerade innerhalb der Community auch als finanzstark, effizient und schlagkräftig angesehen wird – als eine Organisation, die politisch aktiv ist und sehr wohl etwas bewegt. «Unsere Strategie, das vielfältige Engagement von Network in der Community vermehrt zu kommunizieren, funktioniert alles in allem gut», sagte Luzius. Das würden nicht zuletzt die stets wachsenden Mitgliederzahlen zeigen. Im Moment verfügt Network über 452 Mitglieder – das sind zehn Personen mehr als noch Anfang Jahr – sowie 66 Interessenten.

Balsam für die Ohren
Die EVS in Lugano war ein rundum gelungener Anlass. Nebst den Besprechungen und Sitzungen kam auch der soziale Aspekt nicht zu kurz. Am Samstagabend konnten sich die Teilnehmer beim Apéro sowie dem nachfolgenden Abendessen ausgiebig unterhalten und austauschen, ausserdem hatte Patrick Perret-Gentil, der Leiter der Regionalgruppe Tessin, eine Überraschung organisiert: Die Sängerin Judy Emeline gab ein exklusives Konzert für die Networker und begeisterte mit Klassikern wie Feeling Good aus dem Musical «The Roar of the Greasepaint – The Smell of the Crowd» oder Ms. Celie’s Blues aus dem Film «The Color Purple».

Text & Bild: Markus Stehle

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